Rezension von Philipp Kronbichler

Operapoint

Unabhängiges, publikumsnahes Magazin für Oper und Konzert

 

Magazin Ausgabe: 2/2016

 

 

Bei vorliegender CD handelt es sich um die Debut-CD des im Jahr 2011 gegründeten Holzbläserensembles Corrélatif, bestehend aus den Musikern Christian Strube (Flöte), Marion Klotz (Oboe), Matthias Beltz (Klarinette) und Anne Weber-Krüger (Fagott). Bereits ein Jahr nach seiner Gründung nahm dieses Ensemble am 3. Concorso Musicale Internazionale „Città di Ostuni“ teil und gewann vom Fleck weg einen 1. Preis mit Auszeichnung. Sowohl die interessante Werk- und Komponistenauswahl auf dieser CD, als auch die überdurchschnittliche bis außergewöhnliche Qualität der Interpretation bestätigt, dass er mehr als verdient war!

Kammermusikwerke für reine Holzbläserbesetzungen sind eine Nische, die hier in Deutschland nie so recht ins Zentrum der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gerückt ist. Das Publikum hierzulande bevorzugt Streicherbesetzungen, welche einen weicheren, geschmeidigeren und variableren Klang haben. Die klare Objektivität und Ausdruckskraft der Bläser wünscht abgemildert zu werden durch ein Streicherkissen.

Das Ensemble Corrélatif zeigt, dass es auch anders geht, und fördert so wahre Schätze an Kompositionen und Komponisten zutage, die hierzulande fast völlig unbekannt sind. Wer hat beispielsweise schon von Marcel Bitsch (1921-2011) oder André Caplet (1878-1925) gehört? Es sind jedoch auch bekanntere Komponisten, wie W.A. Mozart (1756-1791) und Leoš Janáček (1854-1928) vertreten, beide jedoch mit Bearbeitungen von Originalwerken.

Mozarts Fantasie f-Moll KV 594 war ursprünglich für mechanische Orgel gedacht, wurde jedoch erst in ihrer Fassung für Klavier zu vier Händen einer breiteren Hörerschaft bekannt. Die vorliegende Fassung für Holzbläserquartett, arrangiert von Milan Munclinger, ist neueren Datums, offenbart jedoch, wie hervorragend Mozarts Werke in dieser Besetzung klingen, selbst wenn sie ursprünglich gar nicht dafür gedacht waren. Auch Janáčeks 3 Mährische Tänze sind im Original für Klavier geschrieben und wissen auch im Holzbläsergewand zu überzeugen.

Eine Übertragung von Klavierwerken auf Holzbläserquartett bildet auch den Abschluss der CD, die Easy Dances von Mátyás Seiber (1905-1960), der manchen vielleicht als (posthumer) Widmungsträger von Ligetis Orchesterwerk Atmosphéres in Erinnerung ist. Die leicht anzuhörenden, jedoch nie trivialen Stückchen bilden einen hervorragenden, heiter beschwingten Ausgang.

Im Original für Holzbläserquartett geschrieben sind die Trois piéces pour une musique de nuit von Eugéne Bozza (1905-1991), das Divertissement von Marcel Bitsch (1921-2011) und die Aubade von Dinu Lipatti (1917-1950). Von dieser Werkgruppe mag die Aubade die größte Überraschung darstellen, kennt man Lipatti heutzutage doch hauptsächlich als tragisch früh verstorbenen Pianisten von legendärem Ruf. Diese Einspielung belegt, dass sein kompositorisches Können sich hinter seinem pianistischen nicht zu verstecken braucht, allerdings noch nicht so ausgereift war, wie letzteres.

Mit den anderen Komponisten dieser Gruppe teilt Lipatti die Neigung zum Neoklassizismus, der stilistisch für den Holzbläserklang auch am besten geeignet ist. Hier wird auch die Orientierung hin zur französischen Musik verständlich, da dieser Stil dort auch weitere Verbreitung fand. Trotz der recht unterschiedlichen Lebensdaten der Komponisten entstanden die drei Werkgruppen in geringem zeitlichem Abstand 1947-56. Das mag die Ähnlichkeit ihrer Stilistik erklären, die trotzdem jedem Werk eine sehr individuelle klangliche, satztechnische und harmonische Färbung gestattet. Es lohnt sich sehr, dieser wenig aufgesuchten Ecke einige Besuche abzustatten!

Das Quintette pour piano, flûte, hautbois, clarinette, basson von André Caplet (1878-1925) setzt dagegen einen ausgeprägten klanglichen und stilistischen Kontrapunkt. Klanglich durch die Hereinnahme des Klaviers, stilistisch durch die interessante Mischung von nachwagnerscher Chromatik und debussyscher Klanglichkeit. Es ist auch formal das gewichtigste Werk dieser CD, dunkler und dramatischer in seinem Ausdruck.

Oleg Poliansky begleitet das Holzbläserquartett als vollwertiger Partner, einzig die Klangbalance fällt in den leisen Passagen zuungunsten des Klaviers aus, das etwas ferner (und leiser) klingt und daher leicht zugedeckt wird. Bei lauten Stellen fällt dies weniger auf, und auch sonst ist das Zusammenspiel rhythmisch und auch von der Interpretation her von seltener Harmonie.

Dies fällt als positives Merkmal in allen Stücken auf, dass nämlich die Interpretation nicht durch demokratische Kompromisse getrübt erscheint, sondern klar und markant von allen Mitgliedern des Ensembles mit Leidenschaft und vollem Einsatz mitgetragen wird. So erklärt sich auch die rhythmische Präzision, die in den allermeisten Stücken geradezu makellos ist.

Insgesamt eine unbedingt empfehlenswerte Anschaffung, besonders für Kenner und Liebhaber von Holzbläsern und Holzbläserliteratur, sowie Freunde der weniger bekannten und trotzdem hochwertigen Musikliteratur abseits der großen, bekannten Strömungen.

 

 

 

Rezension von Eckhard Weber auf CONCERTI.DE vom 24.05.2015

Rezension bei der internationalen Musikzeitschrift Revue Musicorum.

November 2015 von Matthias Brzoska, Folkwang Universität der Künste, Essen

 

Das junge Ensemble läßt uns interessante Werke für Holzbläserquartett wiederentdecken, eine Formation, die im Musikleben eher selten anzutreffen ist.

Die meisten Komponisten entstammen der französischen Moderne der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

 

Eugène Bozza war Schüler des Pariser Conservatoire und später Dirigent an der Pariser Opéra-Comique. Seine Trois pièces pour une musique de nuit" entstanden 1954, als er Direktor des Konservatoriums von Valenciennes geworden war. Das erste Stück ist ein Andantino im Barkarolenrhythmus, das zweite ein spritziger,irrlichtender und koboldhafter Tanz, der an einige der besten Seiten von Berlioz und Ravel erinnert und das dritte ein ernster und dunkler Choral, der durchaus geeignet scheint, den nächtlichen Spuk zu beenden.

 

Marcel Bitsch war auch Schüler und später sogar Professor für Harmonielehre und Kontrapunkt am Pariser Conservatoire. Er komponierte sein 1947 uraufgeführtes "Divertissement" in Rom, nachdem er den "Rompreis" gewonnen hatte, der mit einem mehrjährigen Studienstipendium in der Villa Medicis in Rom verbunden war. Im Gegensatz zu Bozza platzierte er eine lange expressive Serenade in das Zentrum seines Werkes und stellte die schnellen Sätze an die Außenpositionen des Zyklus, den er mit einem spritzigen und lebhaften Prélude beginnt. Der Zyklus endet mit einer modernen Fuge, die der Musikwissenschaftler Roland de Candé mit gewissem Recht als "eine liebenswerte Karikatur einer Fuge" bezeichnet hat.

Das Ensemble zeichnet die verschiedenen Farben und Klangkontraste dieser Kompositionen mit ebenso großer technischer Präzision wie Spielfreude, um nun ein Arrangement einer der letzten Kompositionen Mozarts einzuschieben. Es handelt sich um die dreisätzige Fantasie, die Mozart für einen Uhrmacher komponiert hat, die dieser für eine kleine mechanische Orgel bestellt hatte, die in einer Uhr eingebaut war. Niemand weiß, wie das Werk in dem Automaten geklungen haben mag, aber es ist sicher, daß die Rückübertragung für Holzbläserquartett, die Milan Munclinger unternommen hat, sehr viel näher am Originalklang ist als die vierhändige Klavierbearbeitung, die man von diesem Werk bislang kannte. In der Tat erkennt man in der Rückübertragung einige – manchmal sogar wörtliche - Zitate aus dem Klarinettenkonzert und anderen Holzbläserwerken Mozarts.

 

Es folgt nun zweifellos der Höhepunkt dieser originellen CD: "Aubade" von Dinu Lipatti, dem genialisch entrückten Pianisten, der 1950 im Alter von 33 Jahren vorzeitig verstarb und von den berühmtesten Musikern seiner Zeit, darunter Francis Poulenc und Yehudi Menuhin, über alle Maßen gepriesen wurde. Das Werk wurde ein Jahr vor seinem Tod 1949 in Anwesenheit von Igor Stravinsky uraufgeführt, der es "als eines der besten kammermusikalischen Werke des 20. Jahrhunderts" bezeichnete. Das Werk ist von deutlich modernerer Tonalität und Komplexität als die anderen auf dieser CD eingespielten Kompositionen. Es beginnt mit einem Prélude, das die Suche nach raffinierten Klangfarben, etwa von Debussys Prélude à l'après-midi d'un faune, fortführt. Der zweite und vierte Satz (Danse und Scherzo) werden durch ein dunkles und zurückhaltendes Nocturne getrennt und spielen mit der polytonalen und polyrhythmischen Komplexität, die Lipatti von Stravinsky geerbt hat. Überdies flicht Lipatti Modelle aus der Folklore seiner rumänischen Heimat ein. Vor allem mit diesem Werk stellen sich die jungen Musiker in den ersten Rang der Kammermusikensembles, ihre Interpretation ist virtuos, intelligent, gut strukturiert und von abwechslungsreicher Klangfarbe.

 

Mit den "Drei mährischen Tänze" von Leoš Janàček verschafft das Ensemble dem Hörer eine Ruhepause. Das Arrangement des für Klavier komponierten Werkes gibt den Volkstänzen ihr ursprüngliches bäuerliches und folkloristisches Kolorit zurück.

 

Fortgeführt wird die Aufnahme mit dem Quintett für Klavier und Holzbläserquartett von André Caplet, der im Jahr 1901 ebenfalls den "Rompreis" gewann. Seine Musik ist von den Mythen und Schauergeschichten des Fin de Siècle beeinflusst. Das Quintett ist ein Jugendwerk und wurde 1898 unter dem Einfluß von Caplets Lehrer Debussy komponiert. Es respektiert die klassische Formanlage in vier Sätzen (Allegro – Adagio – Scherzo – Finale). Für diese Aufnahme wurde das Ensemble von dem ukrainischen Pianisten Oleg Polianski verstärkt, der dem Klangfarbenspektrum des Quartettes eine neue und interessante Facette zu geben weiß.

 

Den Kehraus bilden drei Jazz-Stücke des ungarischen Komponisten Mátyás Seiber, eines Schülers von Zoltàn Kodàly, der 1928 in Frankfurt die erste Jazz-Klasse an einer deutschen Musikhochschule ins Leben rief. Seine "Easy Danses" von 1932 (Noveltry Foxtrott, Tango und Paso doble) sind schöne Beispiele für den "Kunstjazz", der in den 20er Jahren beliebt war, welche von dieser neuen amerikanischen Musikrichtung, die gerade den Atlantik überquert hatte, fasziniert waren. Natürlich wurde die Jazzklasse Seibers wenig später von den Nationalsozialisten geschlossen. Die Neuaufnahme dieses musikalischen Wirbelsturms ist nicht das geringste Verdienst der CD, die uns schöne, vergessene Werke entdecken läßt.

 

Die Aufnahmen sind frisch musiziert, sehr gut interpretiert und in sehr guter Klangqualität produziert, mithin sehr empfehlenswert für alle Liebhaber französischer Kammermusik.

Die CD ist mit einem informativen Beiheft ausgestattet, das die Musiker übrigens selbst geschrieben haben.

Rezension von Marion Beyer auf klassik.com vom 29.03.2015

 

"Die vorliegende Aufnahme hat hohen Widererkennungswert, nicht nur aufgrund der spannenden Repertoirebereicherung für Holzbläserquartett, sondern auch wegen der außerordentlich hohen Klangkultur des Ensembles."

Rezension im Magazin für klassische Musik und Musikwissenschaft Die Tonkunst.

25. November 2015 von Peter Sühring im Heft IV/2015 

L’essence des vents

Werke von Eugène Bozza, Marcel Bitsch, W. A. Mozart, Dinu Lipatti, Leoš Janáček, André Caplet, Mátyás Seiber

 

Ensemble Corrélatif

MUSICOM CD 020622 / LC 04780 (2014)

 

Peter Sühring

 

Ähnlich wie beim Gesang kann man beim Hören von Musik für Bläser spüren, wie sehr eine bestimmte ästhetische Idee von Musik abhängig ist von der menschlichen Atmung. Die elementare Wirkung von Phrase und Zäsur ist hier als ein Essentielles der Musik und der Winde, die sie erzeugen, erfahrbar. Darum gibt es Liebhaber von spezieller Musik für Bläser, zu denen der Rezensent sich zählt, und die vorliegende CD verspricht schon in ihrem Titel, dieses wesentliche Geheimnis des musikerzeugenden und -tragenden Windes zu lüften. Das Holzbläser-Ensemble Corrélatif (Christian Strube, Flöte; Marion Klotz; Oboe; Matthias Beltz, Klarinette; Anne Weber-Krüger, Fagott) kennt sich da aus, obwohl zu seinen Klangidealen auch das bruchlos fließende Legato und die unmerkliche Atmung gehören.

Das atemlose, ununterbrochene, permanente Spiel der Orgel ist eine Art negativer Gegenklang dazu. Darum ist die Wirkung eines auf dieser CD eingespielten Stücks von Wolfgang Amadé Mozart, das ursprünglich für ein mechanisches, in eine Uhr eigebautes Orgelwerk gedacht war, so frappant. Schon Mozart hatte sich an dieses Instrument aus dem Panoptikum des Grafen Deym nicht anpassen wollen; er fand es „kindisch“ und bestand darauf, dass seine diskantlastige Tessitura nach unten erweitert wird. Das vierstimmige Adagio und Allegro in f Moll/F Dur (KV 594) mit einer veritablen Basslinie ist eine geistvolle Komposition, an der zu arbeiten Mozart verhasst war, weil er sie als Auftragsarbeit, um Constanze ein paar Dukaten zu verschaffen, an ein geistunfähiges Instrument verschwenden musste. Der Geist dieses Stücks kann sich auch auf einer modernen Orgel, auf der es ersatzweise heutzutage meist gespielt wird, nicht recht entfalten und es ist erst in der Bearbeitung für Holzbläserquartett von Milan Munclinger und in der Darbietung durch das Ensemble Corrélatif aus dem materiellen Gefängnis des damaligen mediokren Organs befreit worden. Die feinen Dissonanzen im Adagio, die Mozart wohl aus lauter Langweile beim Komponieren hineinkaprizierte, und die kontrapunktischen Finessen im Allegro kommen erst durch die differenziert phrasierende Aufspaltung der Stimmen und die unterschiedliche Klangfärbung der Instrumente voll zur Geltung. Einen ähnlichen Effekt hatte Mozart selbst mit seiner Auflösung Bachscher Tastenfugen in vier oder drei Streicherstimmen vollbracht. Auch sind die feinen Unterschiede im variierten Dacapo des Adagios deutlich hörbar wiedergegeben. So stellt diese Einspielung nicht nur einen Gewinn für das Repertoire von Holzbläserensembles dar, sondern auch für die Rekonstruktion eines Geistes autonomer Musik, den Mozart hier verkörpert. Die Umwandlung einer weiteren f Moll-Fantasie für Orgelwalze von Mozart (KV 608) mit gleicher Bearbeitungs- und Spieltechnik wäre dringend zu wünschen.

Man kann nicht sagen, dass dieses besondere Stück von Mozart trotz der allgemeinen Berühmtheit seines Autors, sonderlich bekannt wäre, noch weniger kann dies von den anderen auf dieser CD vereinigten, moderneren Stücken gesagt werden. Sie sind zum Teil original für diese Besetzung (ohne Horn als dem üblichen „Bindemittel“) geschrieben worden, zum Teil sind es auch weitere Bearbeitungen, z.B. dreier Mährischer Tänze für Klavier von Janáček. Bei ihm, dessen Kompositionsweise sich bekanntlich an der Sprachmelodie orientierte, ist die Bearbeitung für Bläser wiederum besonders sinnig und erinnert im Klang etwas an sein eigene Suite für Bläsersextett Mládi. Auch die abschließenden, wie Zugaben wirkenden Easy Dances von 1932 des vom Jazz faszinierten Ungarn Mátyás Seiber waren original dem Klavier zugedacht und klingen besonders spritzig nach dem veritablen und gewichtigen, viersätzigen, fast akademischen Klavier-Bläser-Quintett (am Klavier Oleg Poliansky) des 20-jährigen André Caplet (1878-1925), der wohl am ehesten noch dadurch bekannt wurde, dass er Debussys Oper Le Martyre de Saint Sébastian orchestrierte und uraufführte. Er war auch einer der Rom-Preisträger (1901) wie die beiden anderen auf dieser CD versammelten Franzosen Eugène Bozza (1934) und Marcel Bitsch (1947), die mit ihren Nachtmusiken und Divertissements Klarheit mit Eleganz verknüpfen. Während Bozza (1905 91) noch ein melodiöses und atmosphärisches Klangideal verfolgt, sind die malerischen Ambitionen bei Bitsch (1921-2011) gedämpft und erklingt eine Fuge bei ihm schon in karikierender Absicht.

Am interessantesten dürfte für viele Hörer dieser CD sein, wie der früh verstorbene rumänische Pianist Dinu Lipatti (1917-50) ein Jahr vor seinem Tod komponiert hat. Dieser Protagonist eines luziden und anmutigen Klavierspiels fand für die vier Holzblasquartettstücke Aubade (Morgenständchen) ein auf rumänischer Folklore basierendes Idiom rhythmischer und tonaler Verfremdungen und Überlagerungen, wodurch sich die Stimmung morgendlicher Frische erst langsam nächtlichen Reminiszenzen entwinden muss.

Von wegen Holzblasinstrumente! Leider ist es nun schon seit über einem halben Jahrhundert (aber auch nicht sehr viel länger) eingebürgert, nicht nur in Orchestern, sondern auch für kammermusikalische Zwecke statt der Holzquerflöten solche aus Edelmetallen, Silber- und Goldlegierungen, zu benützen. Flöten sind also derzeit zwischen Holz und Blech angesiedelt. Wäre es nicht an der Zeit (was sogar Claudio Abbado noch für sein Luzerner Festival-Orchester beim Aufführen von Mahler- und Bruckner-Sinfonien schaffte), wenigstens bei Ensemble-Musik auf einer konischen Holzflöte mit Böhm’scher Grifftechnik und Ringklappen zu spielen, um damit die Flöte wieder in die Familie der Holzblasinstrumente zurückzuholen? Wie das erst klingen würde   korrelativ mit den anderen Holzblasinstrumenten!

Die Musikerinnen und Musiker haben in verteilten Rollen die instruktiven booklet-Texte übrigens selbst geschrieben, ein weiteres Zeichen ihrer mehr als spielerischen Kompetenz.

 

 

 

Rezension aus der Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen

(HNA) von Verena Joos vom 10.07.2015